Rückblick auf das Master-Modul „Wissenschaftliches Arbeiten“ von Marco Djahanbaz
Wir sind bei einem Kern dessen, was Studieren ausmacht angekommen: der Wissenschaft. Dass so viel Theorie auf einmal die Köpfe füllt, war klar. Dass sich unsere Studierenden davon haben – ich würde schon fast sagen – mitreißen lassen, ist nicht selbstverständlich. Natürlich gehört für Chiropraktiker auch der theoretische Background dazu – technisch, anatomisch, historisch etc. Allerdings ist der Umfang dessen, was uns hier im Studium begegnet ist und natürlich noch begegnen wird, eine ganz andere Hausnummer. Genau das haben wir beim Master-Modul, das vom 22. bis 25. September in Krems stattfand, 1:1 miterlebt.
Vier Tage lang stand Theorie auf der Agenda. Und: Es war wirklich spannend! Den Anfang machte Dr. Martin Kainz zum Thema „Wissenschaftliches Arbeiten“. Dieser Part diente in erster Linie der Vorbereitung auf die Master-Thesis. Fragen wie „Welche Richtlinien gibt es zu beachten?“, „Wie wird eine Master-Thesis aufgebaut?“ und „Was genau bedeutet eigentlich wissenschaftliches Arbeiten?“ standen hier im Mittelpunkt. Da die Master-Thesis eines der zentralen Themen des Studiums ist, war das Interesse und die Aufmerksamkeit sehr groß.
Teil 2 übernahm Dr. Erich Kvas, der uns das große Feld der Statistik nahebrachte – gerade mit Blick auf die Master-Thesis unumgänglich. Schließlich ist das Beherrschen von Statistik unerlässlich, um wissenschaftliche Studien lesen, auswerten und bewerten zu können – für viele also eine Kernvoraussetzung für die Umsetzung ihrer Master-Thesis. Obwohl wir es hier mit einem schwierigen Thema zu tun hatten, waren alle aufmerksam bei der Sache und am Ende war zweifelsohne deutlich: Sowohl die Relevanz dieses Bereichs als auch die Kernbegriffe und -funktionalitäten sind bei allen angekommen.
Den wohl diskussionsintensivsten Modul-Part leitete Dr. Michael Meißl. Als auf Wirbelsäulenoperationen spezialisierter Chirurg war auch genau das sein Thema: Operationstechniken an der Wirbelsäule. Dafür hatte Dr. Meißl diverses OP-Material im Gepäck, z.B. Schrauben, Platten und das notwendige Werkzeug, etwa Schraubenzieher etc. Er erläuterte, wie und wann diese Materialien und Verfahren zum Einsatz kommen, bspw. der sogenannte Huntington Stab, der zur Versteifung der Wirbelsäule eingesetzt wird. Aus chiropraktischer Sicht ist klar, dass daran entlang eine rege Diskussion rund um Fragestellungen der Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit solcher Verfahren entbrannte. Klar ist aber auch: In unsere Praxen kommen immer wieder Patienten, die mit diesen oder ähnlichen Verfahren behandelt wurden. Daher ist es für uns extrem wichtig zu wissen, was dahintersteht, um die Konsequenzen für die chiropraktische Justierung einschätzen zu können.
Damit ging ein lehrreiches, sehr intensives Modul zu Ende. Passend hierzu steht für Anfang Dezember Anatomie auf unserem Lehrplan – eine wesentliche Wissensgrundlage für unser tägliches chiropraktisches Handeln, mit der wir uns im Studium noch einmal deutlich vertiefend befassen werden. Wir rechnen auch hier wieder mit rauchenden Köpfen und freuen uns auf die immer wieder schönen Momente der Erkenntnis.
veröffentlicht im Oktober 2017