Quelle/Fotograf: Chiropraktik Campus
Rückblick auf das Chiropraktik-Campus-Mastermodul mit Dr. Laura Hanson (DC)
Vom 27.–30. Oktober fand das Chiropraktik-Campus-Mastermodul zum Thema Kinderchiropraktik statt. Dozentin Dr. Laura Hanson (DC) war hierfür extra aus den USA angereist. Sie gilt weltweit als eine der führenden Experten auf diesem Gebiet. Sowohl ihre Herangehensweise als auch ihre Methoden gehen weit über das in den Basisseminaren vermittelte chiropraktische Know-how hinaus. Das Ziel, das sie für die Studierenden des Chiropraktik Campus formulierte, war daher nicht weniger anspruchsvoll: „Ich möchte, dass ihr aus diesem Modul verschiedene Untersuchungs- und Behandlungsmethoden für Kinder mitnehmt, die euch dazu befähigen, sowohl ein 6 Monate altes Baby als auch ein 8-jähriges Kind kompetent und nachhaltig zu behandeln.“ Studentin Anna Fiand, die sich der Kinderchiropraktik in ihrer Praxis intensiver widmen will, sagte nach dem Modul: „Zuerst war ich verunsichert, ob ich dieses komplexe Feld vom Zeitaufwand her überhaupt in meinem Praxisalltag unterbringen kann. Lauras tolle Behandlungsergebnisse haben mich jedoch überzeugt, dass ich – auch wenn ich nicht alles von heute auf morgen umsetzen kann – direkt ab nächster Woche bereits erste Schritte in meinen Praxisablauf integrieren werde.“
Auch die übrigen Studenten zeigten sich begeistert und lauschten gebannt Laura Hansons lebendigem Vortrag. Es wurde viel gefragt und diskutiert, kurz: Die Studenten waren mit Leib und Seele dabei. Das zeigte sich nicht zuletzt auch während der praktischen Übungsphasen. Hier waren die Studierenden mit viel Freude und Engagement dabei – vor allem die Einfachheit der Methoden und die gleichzeitig aussagekräftigen Ergebnisse sorgten für Faszination. Mit ihrer einfühlsamen Art konnte Laura Hanson auch die Kinder, die sie im Modulverlauf behandelte, für sich gewinnen. Neben Fachwissen vermittelte sie so auch einen tollen Ansatz, wie selbst die Jüngsten entspannt und genau untersucht werden können.
Laura Hanson arbeitet dabei mit einem symptomorientierten Ansatz. Immer steht die Frage im Fokus: „Wie verändern sich Symptome bei einem Kind nach der Justierung?“ Oder: „Warum verändert sich trotz Justierung nichts?“ Um Fragen wie diesen auf den Grund zu gehen, steht bei Laura Hanson vor allem das Thema „Reflexe“ sowie deren Integration in das Nervensystem im Mittelpunkt. Denn daraus lasse sich aus Sicht der Chiropraktikerin der Entwicklungsstand eines Kindes ableiten. Welche Methoden sie dazu bei der Anamnese einsetzt, durften die Modulbesucher direkt ausprobieren. Beim sogenannten „Brushing“ z.B. wird mit sanften Pinselstrichen auf Handflächen, Gesicht, Hals und Rücken überprüft, inwieweit der Moro-Reflex im Nervensystem verankert ist und ob dieser Entwicklungsstatus altersgemäß ist. Dabei lernten die Studierenden nicht nur die korrekte Technik, sondern bekamen auch direkt die Chance, die Ergebnisse zu interpretieren. Genau diese Interpretation steht bei der Arbeit mit Kindern sehr stark im Vordergrund. Denn nicht alle sind bereits in der Lage, sich zu Fragen oder Beschwerden zu äußern. Beispielhaft führte sie eine Erstuntersuchung an einer Achtjährigen und einem gerade einmal 17 Monate alten Jungen durch. Zum Einsatz kamen ganz unterschiedliche Methoden: Anhand von Hörtests mit Stimmgabeln sowie verschiedenen Beweglichkeits- und visuellen Tests veranschaulichte sie, wie sie trotz unterschiedlicher Anforderungen zu eindeutigen Diagnosen kommen kann.
Geht es dann auf Basis ihrer umfangreichen Anamnese in die Behandlung, machte Laura Hanson deutlich, wie wichtig die Mitarbeit der Eltern ist. Im Falle des Brushings, das sie auch als Behandlungsmethode einsetzt, sieht ihr Konzept z.B. vor, dass Eltern diese Phase aktiv unterstützen und sich im Dreitagesrythmus bei ihr melden, um dann auf Basis der Fortschritte die nächsten Schritte zu besprechen. So kann sie den Prozess dynamisch an den Symptomverlauf anpassen „Es ist eine Art Vertrag, den ich mit den Eltern eingehe. Ich möchte gewährleisten, dass der Einsatz meiner Zeit und meines Wissens sich für die Kinder und für mich lohnt“, sagte Laura Hanson dazu.
Viele Studierenden nahmen das Modul mit Laura Hanson darüber hinaus zum Anlass, die hohe Qualität des gesamten Studiengangs hervorzuheben. Student Matthias Beck z.B. lobte neben den gut ausgewählten Dozenten und dem dadurch vorhandenen internationalen Niveau auch die Stimmung sowie die Gelegenheit, sein Netzwerk zu erweitern: „Nach zwei Jahren im Studium haben die Master-Wochenenden schon fast etwas Familiäres und ermöglichen den Austausch unter Kollegen auf einer ganz anderen Ebene.“ Auch Studienleiter Marco Djahanbaz zeigte sich beeindruckt: „Laura Hanson bereichert unser Masterstudium mit ihrem Spezialwissen ungemein und wir freuen uns, dass wir immer wieder auf Koryphäen wie Laura Hanson zurückgreifen und unseren Studierenden dieses wertvolle Know-how an die Hand geben können.“
Quelle/Fotograf: Chiropraktik Campus
veröffentlicht im Oktober 2016