Wie so oft in der Praxis entstehen neue Techniken und Methoden aus einer Mischung von Erfahrungen des behandelnden Chiropraktikers und Zufall. So war es auch bei der Kiso-Methode, die von Dr. Craig Cain (DC) entwickelt wurde.
Kai Haselmeyer, wissenschaftlicher Leiter des Chiropraktik Campus, erzählt dazu eine Anekdote aus dem chiropraktischen Alltag von Craig Cain: „Bei Cain war eine Schwangere mit starken Rückenschmerzen in Behandlung, bei der er eigentlich eine klassische Gonstead-Impulstechnik auf dem Knee-Chest-Tisch anwenden wollte. Cain nahm Kontakt am Kreuzbein der Frau auf, ging in die Vorspannung und wollte zum Impuls ansetzen. An diesem Tag aber traute die Patientin sich das nicht zu und bat Cain, die Behandlung abzubrechen. Es gab also keinen gezielten Impuls, sondern nur den spezifischen Druck am Kreuzbein in einer bestimmten Position, der eigentlich nur als Vorbereitung auf den Impuls dienen sollte. Das Ergebnis erstaunte sowohl Cain als auch die Patientin: Sie stand auf und ihre Rückenschmerzen waren weg. Als er sie ein paar Tage später traf war sie noch immer schmerzfrei.“
Dieses Erlebnis kam Craig Cain bei einem Bandscheibenpatienten wieder in den Sinn, der sich aufgrund extremer Schmerzen nicht auf den Behandlungstisch legen konnte. Cain behandelte ihn also auf die gleiche Art wie die schwangere Frau – mit dem gleichen Ergebnis: Er stand auf und hatte keine Schmerzen mehr. Cain hat Erfahrungen wie diese über viele Jahre hinweg gründlich hinterfragt und zu einer eigenen Methode weiter entwickelt. Dabei hat sich genau das bestätigt, was er eigentlich per Zufall entdeckt hatte: Bereits minimaler gezielter Druck in einer bestimmten Position kann Subluxationen beseitigen und dem Patienten helfen.“
veröffentlicht im März 2016