Sacro Occipitale Technik, Seminar Chiropraktik Campus

Quelle/Fotograf: Chiropraktik Campus

Die sehr konzentrierte Atmosphäre beim ersten von vier Seminarteilen zeigte: Als Zaunreiter zwischen Amerikanischer Chiropraktik und Osteopathie gehört die Sacro-Occipitale Technik (SOT) zu den Methoden mit umfangreicherem theoretischen Wissenskanon.

Diese Suche nach Antworten begründete Major Bertrand De Jarnette (DO und DC), der Entwickler der Sacro-Occipitalen Technik (SOT).1924 machte er am Nebraska College of Chiropractic seinen chiropraktischen Abschluss. Zwei Fragen beschäftigten ihn in den folgenden Jahrzehnten im Besonderen:

  • Welche diagnostischen Schwerpunkte helfen beim Erkennen von Subluxationen sowie ihren Ursachen?
  • Welche Hilfsmittel unterstützen eine sanfte manuelleJustierung?
Chiropraktische Deko_SOT 2016

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Dafür forschte er in seiner Praxis, entwickelte ein dreistufiges Befundverfahren und experimentierte mit Stützkeilen und -blöcken für den Beckenbereich, die seitdem zur Grundausstattung der meisten Chiropraktiker gehören. Dozent Jaan-Peer Landmann dazu: „In der Praxis ist SOT nicht unbedingt meine erste Methode im Behandlungssetting. Ihr unersätzlicher Mehrwert liegt jedoch in ihrem Joker-Charakter. Wann immer ich mit anderen Methoden an Grenzen stoße, ist SOT mein Ass im Ärmel. Hier finde ich einen Ansatz, um dem Patienten zu helfen. Denn die SOT ist wunderbar geeignet, um den Patienten in seiner Chronizität genau einzuordnen. Einfacher gesagt: Ich kann exakt herausfinden, wo zwischen ISG-Blockade und Bandscheibenvorfall steht er gerade?“

Inhaltlich bietet das beständig in Theorie und Praxis weiter entwickelte SOT-System einen übergeordneten Wissenskanon u.a. zu visceralen und craniosacralen Zusammenhängen. „Die Methode muss zum Anwender passen“, betont Zuhörerin Anna Fiand: „Ich habe das SOT- Seminar zwar schon mal besucht, aber es lohnt sich auch dieses Mal. Meine Craniosacral-Vorbildung bietet dafür eine solide Basis und ich bin immer wieder beeindruckt von der Tiefe des hier vermittelten Wissens. Und es ist dabei einfach eine super Atmosphäre, fast schon ein Event.“

SOT-Seminar

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Dazu trägt sicher auch die fantasievolle Vermittlung bei, für die Co-Dozent Daniel Bremer beispielsweise Extension und Flexion anhand von Ernie und Bert erläutert. „Mir fallen während des Seminars sofort Patienten ein, denen das helfen könnte“, zeigt sich Teilnehmerin Petra Butschko begeistert. „Ich arbeite in meiner Praxis schon viel mit SOT und TTPT, aber es gibt immer wieder Neues und Vertiefendes zu entdecken. Besonders den Fokus auf Sacrum und Occiput als die Kernelemente einer ganzheitlichen Gesundheit nehme ich noch mal mit“, führt sie aus.

Arm-Fossa-Test SOT

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Bei den praktischen Übungen wird dann schnell deutlich, wie wichtig die Rolle des Eigengewichts des Behandelten und dessen Atembewegungen sowie die Testverfahren sind. „Um überhaupt erstmal ansetzen zu können, gibt SOT uns Chiropraktikern eine fundierte Diagnose-Systematik mit drei Kategorien an die Hand. Das macht es uns möglich, den zugrundeliegenden Gesamtfehler zu entdecken und zu behandeln“, führt Jaan-Peer Landmann aus. Dabei arbeitet die Technik vom Groben zum Feinen und der Chiropraktiker löst die Subluxationen rückwärts in der Reihenfolge ihrer Entstehung. Das heißt, die Problematik, die als letzte entstanden ist, wird als erste behandelt. Heilung fängt in dem Moment an, in dem die Ausrichtung zu greifen beginnt. Teilnehmerin Cornelia Elstorpff dazu: „Als SOT-Anfängerin bin ich begeistert, wie ganzheitlich der Ansatz ist – und dass ich mich hier so gut aufgehoben gefühlt habe.“

veröffentlicht im Februar 2016