Chiropraktik Campus im Gespräch mit Andi Niewiadomski aus Altenkunststadt bei Bamberg

Chiropraktik Campus: Wie bist du das erste Mal auf die Amerikanische Chiropraktik gestoßen?

Quelle/Fotograf: Andi Niewiadomski

Andi Niewiadomski: Damals war ich gerade mitten in meiner Ausbildung zum Physiotherapeuten. Meine Begeisterung für manuelle Behandlungen habe ich in gewisser Weise allerdings schon in meiner Kindheit entdeckt. Meine Mutter litt oft unter Kopfschmerzen und Migräne. Deswegen bat sie mich häufig um eine Massage. Immer wieder sagte sie mir danach, wie viel besser sie sich fühlte. Mein Interesse für die „Arbeit am Körper“ war damit geweckt. Da ich nach dem Abitur zu denjenigen gehörte, die keine konkreten Berufsvorstellungen hatten, beschloss ich mich nach Berufswegen umzusehen, bei denen ich sowohl etwas Gutes für andere Menschen tun konnte, am Körper und nicht am Schreibtisch arbeitete und was mir natürlich noch Spaß machte. Dabei stieß ich auf die Physiotherapie. Prompt bekam ich einen Platz und begann meine Ausbildung. Währenddessen lernte ich zwei Studenten der Chiropraktik kennen und war von ihren Erzählungen sofort überzeugt. Man könnte also theoretisch sagen, die Chiropraktik hat mich gefunden und nicht ich die Chiropraktik. Obwohl ich das Gefühl hatte, dass aus meiner Flamme für die Physiotherapie ein wahres Feuer für die Chiropraktik geworden war, beschloss ich, meine Ausbildung durchzuziehen. Ich fand heraus, dass mein Examen und einige Inhalte mir eine große Hilfe bei der Bewerbung für meine chiropraktische Ausbildung sein würden. Das gab mir einen zusätzlichen Motivationsschub. Schließlich bewarb ich mich für einen Studienplatz in Barcelona. Um mir das Auslandsstudium zu finanzieren, arbeitete ich nach meinem Abschluss noch ein Jahr als Physiotherapeut. Im September 2016 machte ich mich dann mit meinem besten Freund auf die Reise nach Spanien.

Chiropraktik Campus: Wie bist du dann letztendlich beim Chiropraktik Campus gelandet?

Andi Niewiadomski: Man könnte es Glück im Unglück nennen. Ich war, wie gesagt, in Barcelona, aber auch in einem Märchen geht im zweiten Akt erstmal etwas schief. So war ich aus privaten Gründen gezwungen, nach Deutschland zurückzukehren. Da meine Begeisterung für Chiropraktik nach wie vor ungebrochen war, wurde ich sehr hellhörig, als ich erfuhr, dass es auch in Deutschland die Möglichkeit gibt, eine fundierte Ausbildung zu machen. Im Januar diesen Jahres besuchte ich daher mein erstes Seminar beim Chiropraktik Campus – schon nach dem ersten Wochenende war mir klar: Mein Weg zur Chiropraktik führt über den Chiropraktik Campus.

Chiropraktik Campus: Wieso hast du dich dazu entschieden, die Ausbildung beim Chiropraktik Campus schon während deiner Heilpraktiker-Ausbildung anzufangen?

Andi Niewiadomski: Ich würde eher sagen: Ich mache meinen Heilpraktikerschein während meiner Ausbildung beim Chiropraktik Campus. Ich sehe die Heilpraktikerausbildung als Schlüssel, der mir die Tür zur Chiropraktik öffnet. Da ich 23 bin und die Prüfung erst ab dem 25. Lebensjahr abgelegt werden kann, war es für mich nur logisch, direkt beim Campus anzufangen, um keine Zeit zu verlieren. Einige Aspekte der Heilpraktik sind natürlich auch in der Arbeit als Chiropraktiker von Vorteil. In der Ausbildung erhalte ich ein fundiertes und tiefgreifendes Wissen über die menschliche Anatomie. Natürlich gibt es auch Themenbereiche, die keinen direkten Beitrag zu meinem späteren Berufswunsch haben, aber auch dort kann man ja nie wissen, wofür es noch gut sein kann. Ähnlich verhält es sich mit der Physiotherapie. Während meiner Doppel-Ausbildung arbeite ich auch immer noch einige Stunden in der Woche als Physiotherapeut. Chiropraktik und Physiotherapie haben zwar entgegen der allgemeinen Vorstellung so gut wie gar nichts gemeinsam, trotzdem gibt es einige Überschneidungen und ich entwickle Routinen im Umgang mit Patienten sowie der Arbeit mit dem menschlichen Körper.

Chiropraktik Campus:
Wie schaffst du das alles? Kannst du vielleicht ein paar hilfreiche Tipps geben?

Andi Niewiadomski:
Alles für die Chiropraktik – genau das ist mein Ansporn. Wie schon in meiner Physiotherapieausbildung ziehe ich meine Motivation für den Heilpraktikerschein auch daraus, dass ich mir immer wieder meinen großen Traum von einer eigenen Praxis für Chiropraktik vor Augen halte, damit ich Menschen auf ihrem Weg durch ein gesundes Leben begleiten kann. Mein Tipp ist also: Fokussiert euch auf euer Ziel. Dann kostet es auch keine Überwindung, mal zu lernen, statt zu feiern. Ich weiß einfach, was ich will, deswegen muss ich mich nicht motivieren, sondern es kommt von ganz alleine, einfach von innen heraus.

Chiropraktik Campus:
Eine eigene Praxis ist ein ambitioniertes Ziel. Wie stellst du dir deinen Werdegang bis dahin vor und was treibt dich an?

Andi Niewiadomski: Ich möchte Menschen die Chiropraktik näherbringen und damit ihre Lebensqualität verbessern – und zwar auf allen Ebenen. Daher ist es für mich nicht nur entscheidend, eine Technik zu beherrschen, sondern auch über den wissenschaftlichen und akademischen Hintergrund und die Legitimation zu verfügen. Mein nächster Schritt nach der Ausbildung ist es also, zeitnah einen Studienplatz zu bekommen, um meinen Master of Science zu machen. Dieser Studiengang vertieft nicht nur das Wissen und ermöglicht eine Verfeinerung der Techniken sowie die Entwicklung von Spezialgebieten, sondern hat auch eine für mich wichtige Außenwirkung. Denn für mich steht die Chiropraktik auf der gleichen Stufe wie die Schulmedizin. Sie ist keine Ergänzung oder Alternative, sondern bedient einen ganz eigenen Bereich und betrachtet den Menschen in seiner Gesamtheit. Fernab von Symptomen kann ich mich mit Hilfe der Chiropraktik um meinen Patienten und seine Gesundheit kümmern und genau das möchte ich auch vermitteln. Daher soll sich meine Praxis – die ich hoffentlich irgendwann leiten werde – am amerikanischen System orientieren. Das bedeutet, ich möchte z.B. open adjustments anbieten, was es meinen Patienten ermöglicht, ohne lange Wartezeiten regelmäßig in einem offen Raum aufgenommen zu werden, um ihre Gesundheit zu erhalten. Die Praxis soll den Menschen einen Ort bieten, an dem sie sich wohlfühlen und gleichzeitig ihre Lebensqualität steigern können, und keine sterile Welt sein, die sie mit Schmerzen verbinden. Ich bin kein Arzt und das möchte ich auch nicht ausstrahlen.

Chiropraktik Campus:
Vielen Dank für das interessante Gespräch, wir wünschen dir viel Erfolg auf deinem weiteren Weg.

veröffentlicht im Mai 2017