Sandra Höfer, Master-Absolventin des Chiropraktik-Campus-Studiums

Quelle/Fotograf: Sandra Höfer

Chiropraktik Campus im Gespräch mit Sandra Höfer, Masterstudentin und Chiropraktikerin aus Vlotho

Chiropraktik Campus: Du hast das Studium zum Master of Science Chiropractic nun fast abgeschlossen. Warum hast du dich vor gut zwei Jahren für das Studium entschieden?

Sandra Höfer: Mir war es sehr wichtig, ein Zeichen für die Chiropraktik in Deutschland zu setzen, da es hierzulande keine allgemeingültigen Qualitätskriterien für diese Tätigkeit gibt. Die Bezeichnung Chiropraktik ist nach wie vor nicht geschützt, d.h., dass jeder Arzt oder Heilpraktiker Chiropraktik anwenden darf, unabhängig davon, was und wie viel er in diesem Bereich gelernt hat. Mit diesem Studium eröffnet sich uns die Möglichkeit, ein Qualitätsmerkmal zu setzen. Das ist aus meiner Sicht ein ganz elementarer Schritt auf dem Weg dahin, dass die Chiropraktik eines Tages wissenschaftlich anerkannt und der „Chiropraktiker“ ein eigenständiger, anerkannter Beruf wird – das ist meine Vision und ein großer Herzenswunsch.

Vor diesem Hintergrund habe ich auch für meine Master-Thesis eine empirische Studie ausgewählt, um zu zeigen, was die Chiropraktik „kann“.

Chiropraktik Campus: Apropos Master-Thesis: Die Ergebnisse werden ja in Kürze veröffentlicht. Kannst du uns schon jetzt einen Einblick in deine Arbeit gewähren? Auch dahingehend, wie du diese Zeit erlebt hast?

Sandra Höfer: Ich wollte meine Hypothese, dass sich Justierungen von Subluxationen positiv auf das vegetative Nervensystem auswirken, mit einer umfassenden Studie belegen. So habe ich bei 50 neu aufgenommenen Patienten vor und nach jeder Justierung anhand der Herzratenvariabilität gemessen, wie sich die Aktivität des vegetativen Nervensystems verändert. Jeder Patient wurde in diesem Zusammenhang zehn Mal justiert. Gleichzeitig habe ich die Patienten nach jeder zweiten Justierung einen wissenschaftlich anerkannten Fragebogen ausfüllen lassen, um ihr subjektives Wohlbefinden mit den gemessenen Daten zu vergleichen. So hatte ich aussagekräftige Daten von 500 Justierungen und habe, wie erwartet, tolle Ergebnisse bekommen. Zum Beispiel haben sich die Werte bei der Langzeitbehandlungsgruppe enorm verbessert: Die Aktivität des Parasympathikus war um 46 Prozent gestiegen, was einen positiven Einfluss klar belegt. Dieses Ergebnis wurde zusätzlich durch den Fragebogen bestätigt, der zeigte, dass auch das subjektive Wohlbefinden in dieser Gruppe um 48 Prozent gestiegen war.

Chiropraktik Campus: Das hört sich nach viel Arbeit an. Wie hast du das Studium dahingehend erlebt? Wie war die Zeit für dich?

Sandra Höfer: Das war auf der einen Seite natürlich eine anstrengende, aber vor allem eine wunderschöne Zeit. Der Zusammenhalt und die Energie in unserer Gruppe war und ist außergewöhnlich. Es ist eine ganz besondere Gemeinschaft zusammen gewachsen und es sind Freundschaften fürs Leben entstanden. Für diese Erfahrungen und die Zeit mit meinen Kommilitonen bin ich sehr dankbar.

Erwähnen möchte ich auch die Begegnungen mit großartigen Chiropraktikern und Dozenten, die ich sonst vielleicht nicht getroffen hätte: zum Beispiel Arno Burnier, Damir del Monte, Danny Constable oder Richard Barwell, um nur einige wenige zu nennen. Der Austausch mit diesen außergewöhnlichen Persönlichkeiten hat mich nicht nur beruflich gepusht, sondern auch in meiner persönlichen Entwicklung enorm weiter gebracht. Ich bin sehr froh, dass ich diesen Weg gehen durfte. Und möchte mich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bei Marco Djahanbaz, Jaan-Peer Landmann, Thomas Grossmann und der Donau-Universität in Krems bedanken, dass sie uns dies alles mit diesem Studiengang ermöglicht haben. Vielen Dank!

Chiropraktik Campus: Vielen Dank für das Gespräch.

veröffentlicht im Januar 2017