Chiropraktik Campus im Gespräch mit Dr. Christiane Fischer, Leiterin Fachbereich Weiterbildung in Gesundheit und Medizin, Universität für Weiterbildung Krems

Christiane Fischer, Uni Krems

Quelle/Fotograf: Christiane Fischer, Universität für Weiterbildung Krems

Chiropraktik Campus: Die Wirkkraft – Ist aus Ihrer Sicht die ambitionierte Zielsetzung der internationalen Akademisierung der chiropraktischen Ausbildung zukunftsweisend?

Christiane Fischer: Mehr als zukunftsweisend, es ist dringend notwendig. Was für viele medizinische Tätigkeiten gilt, wird hier nochmal zugespitzt deutlich: die Uneinheitlichkeit internationaler Standards und Anerkennung von Berufsgruppen. Heilpraktiker, die in Deutschland mit beiden Beinen fest im medizinischen Alltag verankert sind, können mit diesem Studium auch zur Anerkennung Ihrer Profession beitragen. Ich sehe dieses Studium als Pendant zum Facharzt für Ärzte, eine fachlich vertiefende Professionalisierung mit Expertenwissen.

Chiropraktik Campus: Der erste Kontakt – Als Sie von den Plänen des Chiropraktik Campus für ein Studium in Zusammenarbeit mit Ihnen hörten, was für Fragen gingen Ihnen durch den Kopf?

Christiane Fischer: Ehrlich gesagt, Chiropraktik, was ist das denn? Das kannte ich nur aus amerikanischen Filmen oder Serien. Ich wusste nicht, wofür das gut sein soll. Aber die Ansprache war schon so, dass ich neugierig war. Und die erste Begegnung überraschte mich total positiv. Die drei Campus-Gründer erwiesen sich als exzellent vorbereitet, komplett aufgeschlossen und es war ganz schnell klar: Die wollen das, aber nur, wenn es Sinn macht. Auch diese offene Herangehensweise führte dazu, dass ich nach drei Stunden Gespräch und bis heute fest überzeugt bin, das der Master of Science Chiropractic etwas ganz Besonderes ist. Und dazu kommt meine persönliche Erfahrung: Da ich zum Zeitpunkt des Treffens bereits seit einiger Zeit meinen linken Arm nicht richtig benutzen konnte, habe ich mich justieren lassen. Und siehe da, es war ein verschobener Brustwirbel. Direkt nach der Justierung war ich beschwerdefrei. Der anschließende Weg zum ersten Semesterstart war für den akademischen Alltag unglaublich schnell: Anfang 2014 hatten wir unser erstes Gespräch, dann begann die gemeinsame Grundlagenarbeit und bereits zum Wintersemester 2014/2015 startete der erste Durchgang.

Chiropraktik Campus: Der Rahmen – Wie sieht die Uni Krems den Studiengang im Kontext der anderen Ausbildungen?

Christiane Fischer: Wie immer ist nicht alles eitel Sonnenschein, andere Berufsstände und deren Studiengänge beäugen das in Österreich weitestgehend unbekannte Feld der Chiropraktik misstrauisch. Aber seit Studienstart erhalten wir auch regelmäßig und zunehmend Anfragen von Ärzten und österreichischen Physiotherapeuten, die den Master sehr neugierig beobachten.

Chiropraktik Campus: Der Alltag – Wie ist die Resonanz der Studierenden und Dozenten Ihrer Wahrnehmung nach?

Christiane Fischer: Zu meiner großen Freude extrem gut. Schon beim ersten Wochenendmodul war klar: Hier ist eine ganz eigene Dynamik am Werk. Alle sind umfassend interessiert, saugen das Wissen auf wie Schwämme und sind von Anfang bis Ende hoch konzentriert. Diese Energie wirkt auf die Dozenten zurück, speziell die dozierenden Ärzte haben betont, wie präzise und reflektiert die Seminareinheiten sind. Natürlich wirkt auch der Pioniergeist, der sicher noch ein paar Jahre erhalten beliebt. Denn jeder will was bewegen, für sich und die Chiropraktik. An der Uni Krems freuen sich alle, wenn die Master-Studierenden wieder da sind, auch wenn aus unserer Sicht leider ein Großteil der Module ja in Hamburg stattfindet.

Chiropraktik Campus: Der Rat – Was würden Sie jemanden an die Hand geben, der noch überlegt, ob er das Studium machen soll?

Christiane Fischer: Zwei Aspekte sind für die Entscheidung meines Erachtens maßgeblich. Erstens findet nirgendwo sonst ein derartiger Austausch mit internationalen Koryphäen statt und sowohl Dozenten als auch Studierende verfügen über viele Jahre Praxis, die in den Seminaren immer wieder zu großartigen Aha-Momenten führen und neue Denkweisen erzeugen. Zweitens geht es darum, bei der Akademisierung dabei zu sein, mit zu den Ersten zu gehören, die diesen Weg bereitet haben.

Chiropraktik Campus: Der Wunsch – Wenn Sie sich für das Studium etwas wünschen könnten, was wäre das?

Christiane Fischer: Wir arbeiten ohnehin daran, aber die echte internationale Anerkennung soll sich nicht nur in der Akzeptanz des Mastertitels zeigen. Ich möchte Studierende aus den USA, China, Australien oder Brasilien, von überall auf der Welt hierzu begrüßen. Dieses Studium hat das Potenzial, ein weltweites Aushängeschild für hochwertige Chiropraktik zu sein.

Chiropraktik Campus: Danke für das Gespräch.

veröffentlicht im März 2017